H E N N E R S D O R F (Woskowice Gorne)

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nach den Unterlagen von Manfred Klisch

1201 wurde dieses Dorf als Kirchenort unter dem Namen Woskowice erstmalig erwähnt.
Es liegt ab 1920 im Nordosten des Kreises an der Grenze zum polnischen Kreis Kempen und dem oberschlesischen Kreis Kreuzburg. Seine höchste Erhebung von 217 m ist zugleich die des Kreises Namslau.
In den nächsten Jahrhunderten änderte sich der Dorfname von Woskowice über Henrici villa - Heinrichsdorf - Hönnersdorf zu Hennersdorf. Es ist ein Straßendorf von etwa 1 Km Länge mit einem kleinen Dorfanger, auf dem die kath. Kirche steht und früher auch die Schmiede war. 1943 bewirtschafte das Dorf, abzüglich einiger ha eine Gesamtfläche von 899 ha. Diese setzen sich wie folgt zusammen

620 ha Ackerland
45 ha Wiesen und Weiden
172 ha Bauernwald
62 ha Wege, Haus und Hofflächen usw.
899 ha

Landwirtschaft:

6 Höfe Nebenerwerb 1-5 ha

13 Höfe mit 5-10 ha

6 Höfe mit 10-20 ha

3 Höfe mit 20-30 ha

6 Höfe mit 30-40 ha

4 Höfe mit 40-50 ha

2 Höfe mit 50-100 ha

1 Hof mit 100-150 ha

1551 Bau der kath. Kirche aus Schrotholz, die 1857 baufällig war und abgetragen wurde .( Die erste Erwähnung der Kirche ist unbekannt. Durch die Reformation wurde die Kirche evangelisch, 1654 rekatholisiert. Ort und Pfarrei gehörten bis 1810 zur Deutsch-Ordens-Kommende Namslau *)
1848 Flurbereinigung
1867 Bau der neuen Schule
1896 Bau der neuen kath. Kirche
1906 Bau der ev. Kirche (Pfarramtl. mit Strehlitz verbunden; bis 1930 Tochterkirche von Simmenau, Kr.Kreuzburg, Patronat:Staat. Im nordöstl. Dorfteil, an der Weggabelung. geostet *)
1910 als Muttersprache gaben von 412 Einwohnern nur 88 deutsch an, dagegen 323 polnisch
1945 fast das ganze Dorf flüchtete. Von denen ca 30% im Mai-Juni heimkehrten. 45 Gebäude sind abgebrannt.
1946 letzte Konfirmation in der ev. Kirche. -Danach wurde diese abgetragen

*) Quelle: Kurt Degen u.a. Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Namslau,Wilh.Gottl.Korn Verlag

Auszüge aus dem Namslauer Kreisblatt über Hennersdorf

Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Hennersdorf

Erste oekumenische Dienste vor über 130 Jahren in Hennersdorf/Kreis Namslau

Ortsplan von Hennersdorf

Zustandsbeschreibung von Hennersdorf aus dem Jahre 1973

Die Abstimmung in Hennersdorf (Bericht)

Gedenkfeier auf dem Friedhof von Hennersdorf am 10.September 2011

"Gruß aus Hennersdorf"

ev.Kirche

Abstimmungsstein

Kriegerehrenmahl 1936

100 Jahre kath.Kirche(1994)

Altarkreuz ev.Kirche

aktuelle Luftaufnahmen von Hennersdorf

Zustandsbeschreibung von Hennersdorf/Kreis Namslau von 1973:


1) Karl Golibrzuch I: Von der Villa sieht man noch Mauerreste, bis in Höhe der Kellerdecke. Eine Blutbuche steht noch davor. Das alte Wohnhaus hat einen sehr schadhaften Putz. Eine dicke Kastanie, die vor der alten Scheune stand, wurde gefällt. Sonst der vertraute Anblick.
2) Gerhard Loebner: Das wiederaufgebaute Wohnhaus, sieht wie früher aus. Der Schweinestall auf der Seite von Wabnitz", wird aufgestockt. Die Wirtschaft macht einen guten Eindruck.
3) Traugott Wabnitz: Das neu aufgebaute Wohnhaus hat graue Dachsteine. Sonst ein guter Eindruck.
4) Schule: Alles verbrannt, wo die Gebäude standen, wachsen Sträucher und Bäume, dazwischen Grasflächen.
5) Wilhelm Klisch: An der Straße bis zum Arbeiterhaus von "Kubis" ein Zaun aus senkrechten Fichtenstangen, der Obstgarten voller Bäume. Die große Linde steht nicht mehr, das Backhaus ist weg. Ein kleiner Schweinestall fällt ein.
6) Josef Fabian: Vom Wohnhaus sieht man noch die Fundamente. Die Scheune ist aufgebaut. Um die Wirtschaft steht kein Zaun.
7) Kubis-Arbeiterhaus: Zu "Klisch" hin angebaut. Hinter dem Haus steht eine graue Scheune. Eine neue Wirtschaft.
8) Kath. Kirche: Die Fliederhecke ist weg. Fast die ganze Fläche ist mit Gräbern belegt. Der Turm bekam eine graue Eindeckung.
9) Karl Pohl: Aus dem abgebrannten Wohnhaus, wurde ein graues Stallgebäude. Das neue Wohnhaus wurde im alten Stil aufgebaut.
10) Bruno Golibrzuch: (Arbeiterhaus): Grau aufgebaut, dahinter eine graue Scheune. Wieder eine neue Wirtschaft. Das Spritzenhaus steht.
11) Bruno Golibrzuch: (Gutshaus und einstige Erbscholtisei von Hennersdorf): Wie es war, doch die Holzscheune wurde mit der Zeit als Brennholz abgerissen. Diese Scheunen gibt es in Hennersdorf nicht mehr. Einzelne Mauersteine des Wohnhauses lösen sich in Staub auf.
12) Traugott Pietruska: Wie es war, nur die Scheune wurde angebaut. Der Hof geteilt, im Pferdestall eine neue Wohnung.
13) ev. Kirche: Einzelne Fichten stehen noch, sie sterben langsam ab. Die Lindenbäume zu beiden Seiten des Eingangs sind da. Auf dem Fußbaden der Kirche stehen Treckerschuppen. Der Abstimmungsstein liegt noch auf der alten Stelle.
14) Karl Golibrzuch II: Das Wohnhaus nicht aufgebaut. Die neue Wohnung ist im neuen Stall an der Straße. Die Scheune ist notdürftig aufgebaut.
15) Erich Gladis: wie es war.
16) Erich Brix: Die große Linde steht, sonst ein guter Eindruck. Hinter dem Arbeiterhaus eine graue Scheune.
17) Fritz Walda: Das Wohnhaus ist nicht mehr aufgebaut.
18) Karl Wabnitz (Arbeiterhaus): Eine neue Wirtschaft, mit einer grauen Scheune hinter dem Haus.
19) Hentschel und Mokros: wie es war.
20) Paul Kosira und Karl Klisch II: Aus den Trümmern wachsen Büsche.
21) Erich Lassek: Das Wohnhaus neu verputzt, die Ecken und unter dem Dach mit grünen und braunen Flaschenschreben verziert. Das schönste Haus im Dorf.
22) Helmut Golibrzuch: vom Wohnhaus sind noch Reste, bis 1,50m hoch zu sehen.
23) ? Schrott: wie früher
24) Karl Gluba: wiederaufgebautes graues Wohnhaus
25) Karl Kusch: ordentliches Aussehen
26) Robert Wabnitz: hinter dem Haus eine neue, rote Scheune.
27) Gerhard Loebner (Arbeiterhaus): zu "Wabnitz" hin, neu angebaut.
28) Johann Vogel: es war alles abgebrannt. Das Wohnahus aufgebaut und sieht wie früher aus,- nur im Dachgeschoß eine neue Wohnung. Der Kirschbaum steht noch an der Straße.

29) Rudolf Kubis: Die Wirtschaft ist nicht wiederzuerkennen. Es sind stehengeblieben der Schweinestall mit dem Schuppenanbau und die neue Scheune. Das Auszugshaus wurde aufgebaut. Vom Wohnhaus sieht man noch die Fundamente. An der Straße kein Zaun.

30) Wilhelm Giernoth: Vom Wohnhaus nur noch etwa 1m hohe Mauerreste zu sehen. Im Stall eine Wohnung.

31) Karl Hielscher: Neu aufgebautes Wohnhaus.
32) Karl Giernoth: Kein Gebäude mehr auf dem Grundstück. Ein ordentlicher Drahtzaun und Gemüsegarten. Die dicke Kastanie steht noch am Bürgersteig.
33) Georg und Erich Walda: Nicht richtig aufgebaut,-keine genaueren Angaben mehr möglich.
34) Georg Neugebauer: Von der Straße aus ein vertrautes Bild.
35) Marie Bastisch: Wie früher.
36) Karl Klisch I: Alles weg, Gras wächst auf der Fläche.
37) Alfred Golibrzuch: Das Wohnhaus neu aufgebaut. Hinter der Wirtschaft das "Clubhaus",-eine Art von Gaststätte.
38) Reinhold Nikolaus: Wie früher.
39) Gemeindehaus: Altes Aussehen,-nur jetzt mit einem Laden.
40) Christian Pohl: Die Kastanien stehen. Vom "Saal" ist nur noch die Betonplatte des Seiteneinganges zu sehen. Die Gastwirtschaft nicht aufgebaut.
41) Walter Friedrich: Vertrautes Bild.
42) Karl Wabnitz: Wie früher. Der Teich reicht bis in den Graben und das Wasser sieht wie Jauche aus.
43) von Loesch: Die Scheune neu aufgebaut, nur nicht so hoch wie früher. Die Einfahrt ziert ein eisernes Tor mit der Inschrift "Woscowice Gorne" ( polnischer Ortsname für Hennersdorf). Der Teich im Park ist ohne Wasser. Die Feldscheune steht noch, ebenso die hohen Linden nach Proschau. Die hohle Linde auf der anderen Seite der Dorfstraße steht auch noch.
44) Zollhäuser: Viele Holzschuppen stehen am Rande des Grundstückes. Das kleine Wäldchen der Familie von Loesch ist abgeholzt. Die Straße ist asphaltiert. Die Kirschbäume in Richtung Ordenstal sind bis auf einen Baum in der Kurve bei der neuen Schule weg. Nach Lorzendorf zu sind sie bis zu den Wiesen hin gefällt. Das Fichtenwäldchen rechts vor Lorzendorf ist weg, ebenso die große Eiche beim Blockhaus unweit der Quelle der Pluskatsch. Nach Strehlitz zu steht kein Baum mehr. Vom Panzergraben sieht man noch den Verlauf, der mit Bäumen bewachsen ist. Die Gruben behielten ist altes Gesicht. Einige Pappeln wurde neu gepflanzt, die in dem Sand nicht so recht wachsen wollen. Auf dem Sportplatz einige Kiefern mehr und die Dorfjugend spielt weiter Fußball darauf. Auf Dombrowe gehören die Felder zum Gut. Lorzendorf und Hennersdorf werden zusammen bewirtschaftet und von einem Direktor verwaltet. Der Weg von "Kusch" in den Wald, wurde an beiden Seiten mit Birken bepflanzt. Vom Aussichtsturm sieht man nichts mehr. Die alten Weidenbäume an den Feldwegen sind fast alle weg. Im Wald stehen schöne, dicke Bäume. Ein Kahlschlag ist wieder aufgeforstet. Er befindet sich am Rande des Waldes, wenn man von "Kusch" aus in den Wald geht.
Unser Friedhof ist mein größtes Anliegen. Dass er nach fast 30 Jahren verwachsen ist und fast alle Grabsteine fehlen, dürfte jedem klar sein. Das Grundstück wird für Beisetzungen nicht mehr benutzt, denn dahinter ist der neue Friedhof mit 2 Gräbern. So wird unser Friedhof als Deutscher weiter bestehen. Auf einem Teil des Friedhofes wurden die neu gewachsenen Bäume abgehackt. Die betreffende Fläche sieht gut aus. Für einen alten Friedhof, für den kein Pflegeauftrag besteht, kann man nicht mehr verlangen.