AUS NAMSLAUS GESCHICHTE

Nach der Chronik der Stadt Namslau von Pastor Liebich dürfte mit der Erbauung von Namslau ungefähr im Jahre 1040 begonnen worden sein
(Auszug aus der Chronik von Liebig 1862)

Die uns bekannte erste urkundliche Erwähnung von Namslau stammt aus dem Jahre 1233. Am 19. Juni hat Hermann Balk, Prokurator des Deutschen Ordens mit Zustimmung von Herzog Heinrich I. von Schlesien und Bischof Thomas 1. von Breslau dem Kaplan Ägidius von Namslau das Gebiet von Kreuzendorf ( zwischen Namslau und Reichthal ) zur Ansiedlung von Romanen, Deutschen und anderen Gästen in deutschem Recht und deutscher Freiheit verliehen.

1239 wird ein Herzoglicher Hof Heinrich I.I., des Frommen, zu Namslau erwähnt. Im gleichen Jahr erlaubte Herzog Heinrich von Schlesien dem Abt von St. Vincenz in Breslau, das Dorf Opatow bei Kempen zu deutschem Recht auszusetzen. Dabei sollten die Kolonisten die Abgaben an den herzoglichen Hof bei Namslau entrichten.

Am14. 03. 1249 wurde Namslau von Heinrich dem III. das deutsche Stadtrecht nach Magdeburger Muster verliehen.

1278 erfolgte die früheste urkundliche Erwähnung einer Pfarrkirche in Namslau im Zusammenhang mit Pfarrer Dietrich von Namslau.

Von 1285 datiert die erste Erwähnung des FranziskanerkLosters durch Bischof Hermann von Kammin.

aus einer Chronik über die damalige Zeit

Am 30. April 1321 schenkt Konrad, Herzog von SchLesien, Herr von ÖIs und Namslau den Minoriten des Marienklosters bei Namslau den Platz an der Judengasse für den ihnen gehörigen Platz an seinem Brauhause.

Im Frieden von Namslau ( 1348 ) wurde eine Kehrtwende in der bisherigen Politik Polens eingeleitet. Sie beinhaltet den Verzicht Polens auf das stark urbanisierte, an Rohstoffen reiche Schlesien und auf Pommern, ein ebenfalls entwickeltes, mit zahlreichen Städten besiedeltes Land, zugunsten einer Expansion in das schwächer bevölkerte Fürstentum Halitsch.

Am 22. 11. 1348 traf sich Kaiser Karl der IV mit König Kasimir III. von Polen in der Namslauer Burg und löste das seit sieben Jahren von Herzog Wenzel von Liegnitz an Kasimir verpfändete Namslau ein.
Angesichts der großen strategischen Bedeutung und den natürlichen Gegebenheiten, ließ Karl der IV. schon 1350 vier Ziegelscheunen nebst Öfen anlegen und befahl, eine steinerne, einschließlich der Zinnen acht Meter hohe Mauer um die Stadt zu ziehen. Die Kosten dieser starken Befestigung trugen das königliche Rentamt in Breslau und die Namslauer Stadtkämmerei.
Namslau im 14.Jahrhundert in einer Chronik von Liebig
1359 wurden die Arbeiten an der Namslauer Stadtmauer beendet und der Bau der Burg begonnen.
Plan Grundriss

Im Jahre 1374 wurde mit dem Bau des Rathauses begonnen, das 1378 fertiggestellt war. 1381 wurde der Turmbau in Angriff genommen.

Im Jahre 1380 erging ein Befehl des Namslauer Rates an die vermögenden Bürger, Armbrust, Büchse und Harnisch anzuschaffen.

1422 bestätigt Kaiser Sigismund den Namslauern ihre Rechte und Privilegien. Dazu gehörte auch das Braurecht.

Am 21. Oktober 1427 konfirmiert Bischof Konrad von Namslau auf Bitten des Bürgermeisters Nikolaus Thile und der Stadtältesten Johann Grambschaw und Ludwig Meisner als Vorsteher der dortigen Kirchen, auch der Marienkirche der Minoriten, die Fundation ( kirchliche Stiftung } des Nikolaus Verber.

Am 8. April 1431 gewährt König Sigismund der Stadt Namslau das Münzrecht.

1434 wurde die Namslauer Schützengilde gegründet.
(Grundriss der Stadt um 1500). 1686 folgte die Namslauer Schützenbruder schaft.

(Namslau als Wasserfeste im 17.Jahrhundert)

Namslau 1718


Mit Einführung der preußischen Verwaltungsordnung in Niederschlesien wurde Namslau 1741 Kreisstadt des gleichnamigen Kreises.(Namslau: Stadtansicht aus der Vogelschau in Werners Topograhia Silesia 1761) ( colorierte Fassung )

"Namslau" in einer Chronik aus dem Jahre 1795 (pdf-Datei)

Die Geschehnisse in und um Namslau im 17.Jahrhundert in der Chronik von Liebig (pdf-Datei)


Am 01. 02. 1810
(Namslau um 1810) wurde Namslau Garnisonstadt. An diesem Tage rückte das 2. Schlesische Ulanenregiment in die Garnison ein.

Am 20. Mai 1868 fuhr der erste Zug auf der Strecke Breslau - Kreuzburg mit Halt in Namslau und Einweihung des Bahnhofs. Später kamen die Strecken nach Oppeln und ReichthaL - Kempen sowie die Verbindung nach Groß Wartenberg hinzu.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde aus dem Binnenkreis Namslau ein Grenzkreis. Namslau lag nur noch 10 km von der neuen deutsch polnischen Grenze entfernt, nachdem das Reichthaler Ländchen ohne Volksabstimmung an Polen abgetreten werden mußte.


Am 19. Januar 1945 wurde Namslau vor den herannahenden sowjetischen Truppen fast restlos geräumt.



"Die Geschichte von Namyslow" aus polnischer Sicht:http://www.namyslow.eu/um/index.php?option=com_content&task=view&id=821&Itemid=451